Montag, 17. Juni 2013

Die letzten Monate

ok es ist schon wieder was her ... die Zeit verfliegt, man kann es nicht oft genug sagen.
Die nachfolgenden Bilder sollen Euch noch mal ein paar Eindruecke aus den letzten Monaten in einem sehr sehr schoenen Land geben. Ich bin Gott sehr dankbar hier zu sein und stehe selber noch unter den Eindruecken die Menschen und Natur auf mich machen.

Der Ausblick auf das Goroka Valley.

Eine typische Huette der Einheimischen am fruehen Morgen

Dschungel ...


riesige Schlagloecher und Pfuetzen erschweren das reisen im Land

ein reissender Fluss auf einer Wanderung in den Highlands

zwei Kids suchen Schutz vor Regen unter einem halben Surfboard in Madang

Bauprojekt Hundezwinger in Madang

eine idyllische Insel im Sued-Pazifik

Die Menschen am Meer leben hauptsaechlich vom Fischfang

auf dem Weg nach Wewak wo ich die letzten Monate in PNG verbringen werde

An einem freien Tag bin ich mit ein paar Leuten einem Fluss entlang gewandert der dann ...

in einem Wasserfall verlaeuft. Dort gab es Gelegenheit ins kuehlende Wasser zu springen.

Ein Deutscher Pilot von Mission Aviation Foundation (MAF) hat uns eingeladen mit ihm einen Rundflug ueber den Busch zu machen.

Wir machten halt in zwei Buschdoerfern. In PNG (und vllt. auch woanders) fehlt es an Nachwuchspiloten die bereit sind unter schwierigen Bedingungen zu fliegen und Missionare die im Busch sind zu unterstuetzen.

Letztes Wochenende ging es zu einer Insel wo ich und ein paar Freunde schnorcheln und surfen wollten

Abends gab es frisch gefangenen Fisch. Ein Traum!

Unere Boards bereit fuer die Welle

Abends gab es dann den schoensten Sonnenuntergang zu bewundern



Dienstag, 16. April 2013

Unterwegs in PNG - Stecken geblieben im Land der Verbrecher

In PNG zu reisen ist immer ein Erlebnis, jedoch liegt vor der Reise nie fest ob dieses Erlebnis positiv oder negativer Art ist. Gestern war ich mit meinem Mit-freiwilligen Matthias unterwegs von Goroka nach Madang. In Madang werden wir den nächsten Monat leben um bei verschiedenen Arbeiten auf dem NTM-Camp dort mitzuhelfen. Normalerweise dauert die Reise in einem PMV (ist hier die günstigste Art zu reisen - ist ein Bus vollgestopft mit Menschen) ca. 8h. Da es die letzten Tage aber mehr oder weniger viel geregnet hat war die sonst schon schlecht zu befahrende Straße in noch schlechterem Zustand sodass wir ca. 1h vor dem Ziel für vier Stunden mitten im Busch von PNG warten mussten, weil ca. 20 PMV´s vor uns einen sehr steilen Berg nicht hochkamen. Hinzu kommt dass diese Straße die einzige ist die die zwei Orte verbindet, man kann also nicht einfach eine Ausfahrt nehmen und dann irgendwo wieder auf die Straße einbiegen.
Leider ist man als Weißer nie wirklich sicher, man fühlt sich andauernd wie ein laufender Dollarschein. Die Locals fragen gerne ob sie mir etwas verkaufen können usw. Ich wünschte ich könnte mehr Leuten helfen dadurch dass ich was abkaufe oder so aber irgendwann ist auch bei mir mal das Geld knapp und ich fühl mich dann als reicher Weißer ziemlich doof wenn ich zu den Locals sage: tut mir wirklich Leid Freunde aber der laufende Dollarschein hat selbst keine Dollar mehr! Auch wenn ich die Wahrheit sage glauben manche trotzdem dass ich sie anlüge und wenn ich ehrlich bin kann ich das ganz gut verstehen, denn ich habe viel mehr als sie.
So habe ich mich nicht wirklich sicher gefühlt als ich an meinen Laptop und an meine Kamera sowie an allerlei Reisedokumente dachte die gemütlich in meinem Backpack schlummerten. Doch letztendlich waren die vier Stunden dann für uns auch rum und wir wurden den Berg raufgezogen und geschoben und konnten schlussendlich weiterfahren.
Was ich nicht ahnen konnte ist dass das Abenteuer erst beginnen sollte. Dadurch dass wir so lange warten mussten wurde es später und später. Hier in PNG geht die Sonne schon um 18 Uhr unter und der Dschungel um uns herum macht die ganze Szene auch nicht gerade heller. Soll heißen dass wir ca. um 20 Uhr im stockdunkeln losgefahren sind. Der Lichtschein des PMV´s lässt nur ahnen ob die nächste Biegung links- oder rechtsrum geht, es geht rauf und runter denn wir überqueren den letzten Gebiergskamm der dann schließlich in die Küstenstadt Madang ausläuft. Alle sind müde. Die paar Kids versuchen zu schlafen und die Nonne die auch dabei ist atmet erleichtert durch und will nur noch nach Hause. Sie hat wie wir die ganze Fahrt mitgemacht und war jetzt von 7 Uhr morgens bis 20 Uhr unterwegs. Es ging wieder Berg hoch und das PMV wurde langsamer und fuhr mit hoher Drehzahl den Berg hoch Meter um Meter. Plötzlich schossen 4 maskierte Männer aus dem Busch und liefen mit vorgehaltenen Gewehren auf uns zu. Der Typ der links auf uns zukam sah aus wie ein Wheinachtsmann denn er hatte einen weißen Stoffbart den er benutzte um unerkannt zu bleiben. Als ich die Gewehre sah mit denen sie uns drohten und es scheppern hörte schmiss ich mich nur noch auf den Boden. Der Fahrer schien langsamer zu werden. Was macht der? Fahr! Fahr! hörte ich nur noch die Locals im PMV schreien und dann hörte ich den Motor aufheulen und spürte wie wir wieder an Geschwindigkeit zunahmen. Wieder im Sitz wagte ich einen Blick aus dem Fenster und sah nur noch ein paar Gestalten im Nebel verschwinden. Nur noch weg hier, dachte ich. Alle waren ok, niemand wurde verletzt.
Wir schlichen uns weiter die Berge hoch und schauten ängstlich um die Kurven ob da nicht nochmal solche "Raskols" (Tok Pigin Wort für jegliche Art von Verbrechern) auf die Straße sprangen, doch schließlich gelangten wir zu einem Straßenladen wo wir anhielten und durchatmen konnten. Die Windschutzscheibe war getroffen worden und die Beifahrerscheibe war komplett zersplittert und kaputt. Die Locals nahmen an dass nicht auf uns geschossen wurde sondern dass die Bande uns mit Steinen beschmisse hatte, da sie aber alle bewaffnet waren dachten wir dass sie auf uns geschossen hatten als wir es krachen hörten.
Nach einem langen und erlebnisreichen Tag kamen wir dann gegen 22 Uhr in Madang an und waren Gott dankbar dass er an diesem Tag immer Herr der Lage gewesen war. Eine Local sagte zu mir: Gott hat seine Hand über uns gehalten! Wir müssen Gott immer an die erste Stelle setzen!
Dies ist nur eine Geschichte von vielen die hier in PNG von Missionaren erlebt wurde. Unsere ging gut aus, andere jedoch haben ein anderes Ende. Vielleicht gibt uns diese kleine Geschichte, letztendlich waren es nur Sekunden, einen Anstoß für die Missionare zu beten die nahezu täglich unter solchen Bedingungen reisen. Betet um Bewahrung!
 

ca. 40 Männer halfen mehreren PMV´s den sehr steilen Berg hinauf

Regenwetter hatte die Straße nahezu "unbefahrbar" gemacht, doch die PMV-Fahrer liessen sich nicht abbringen diesem Hindernis mit Optimismus entgegenzutreten

Gespannt warten wir und die Nonne wann es endlich weitergehen wird. Wir hatten noch keine Ahnung wie lange und spannend diese Geschichte noch werden sollte.

Große und kleinere PMV´s versuchten sich am Berg

Niemand schaffte es ohne Hilfe

irgendwo am Ende dieser Schlange war unser PMV, es sollte noch weitere Stunden dauern

Samstag, 13. April 2013

Reiß die Hütte ab ... und bau sie wieder auf!

 
Auf unserem Camp stand ein Haus welches nicht wirklich viel benutzt wurde. Da die örtliche Schule der Einheimischen noch dringenden Bedarf an zusätzlichen Unterrichtsräumen hatte, haben wir uns entschlossen dieses Haus abzubauen und auf dem Schulgelände wieder aufzubauen. 
Wir bauten also das haus systematisch ab

bis irgendwann nur noch die Trägerbalken des Bodens zu sehen waren.

Da es Regenzeit ist regnets öfters (wer hätte das geglaubt?) was den Boden eher zum Sumpf macht. Beim transportieren der Baumaterialien sind wir dann schonmal steckengeblieben ...

unser Wunder-Hilux trotz allerdings allem und schliesslich konnten wir alles an der Schule abliefern.

 Die Locals hatten schon die Grundpfeiler in die Erde gesetzt

sodass wir direkt anfangen konnten
 
und am Ende hatten wir zwei neue Klassenzimmer und fröhliche Gesichter
 
Momore ist Stammgast bei uns. Eines Abends hat er uns dann mal ein Ständchen gesungen

 An einem anderen Tag kam er in traditionell geschmückt mit seiner Frau und hat uns den PNG Tanz vorgeführt. Er gibt sich wirklich viel Mühe um uns zu zeigen dass er uns gerne hat!

Wir vier Interns auf einem der wenigen Bilder wo wir mal zu viert drauf sind. Matze, Jephunneh; Edgard und ich

Man´s Breakfast! Mi laikim planti!!!

Samstag, 16. März 2013

SIawi

 
Irgendwo im Nirgendwo von PNG lebt ein Stamm ganz abgeschieden von der Zivilisation. In diesem Stamm arbeitet Missionar Jason Swanson. Er lud uns drei Deutsche ein mit ihm in den Stamm zu fliegen und zu sehen was Gott dort tut. Es ist schwierig eine Sache aus meinem Leben hier in PNG herauszustellen weil alles irgendwie gut und prägend war, wenn ich es aber dennoch tun sollte dann würde ich die Zeit in Siawi nennen. Folgend habe ich ein paar Bilder zusammengestellt um euch einen kleinen Einblick zu geben.
In einer kleiner Cessna 206 ging es 2,5 Stunden fast an die Grenze von Indonesien
 
Goroka unsere Heimat in den Highlands
 
unterwegs erspähten wir manchmal kleine Siedlungen ... sonst nur Busch 
 
 
 
Gottesanbeterin
 
Angekommen. Wir wurden sehr freundlich von den Einheimischen begrüßt
 
Die Siawis sind Jäger. Hier mehrere Gebissen von Wildschweinen.
 
Jeden Abend haben wir mit Einheimischen gegessen
 
es wird am Boden gesessen und über dem Feuer gekocht
 
Schon bald habe ich die Einfachheit der Leute geliebt
 
Würmer!!! Lecker!!!
 
Ein Bibelvers auf Siawi an der Hauswand eines Eingeborenen
 
Tagsüber haben wir meistens etwas mit den Locals unternommen. Überall ist Busch, andauernd mussten wir über Bäume balancieren um irgendwelche Gewässer zu überqueren.
 
Ein Local hat für uns ein Opossum-Faultier-Gemisch-Tier :-) gefangen, dürfte ja nicht alt so schnell unterwegs gewesen sein ...
 
Ein riesen Mammut Baum
 
 
 
Die Häuser stehen auf Stelzen weil der Fluss der direkt nebenan ist manchmal Hochwasser hat
 
 
 
Eine Tasche aus Kokusnussblättern
 
Dieser Mann ist ursprünglich aus einem benachbarten Stamm mit einer komplett anderen Sprache ca. 3 h entfernt. Er lernte die Sprache der Siawi damit er Gottes Wort hören kann. Jetzt ist er selber Missionar in seinem eigenen Stamm, damit seine Leute auch die Botschaft hören die sein Leben so verändert hat.
 
Traumhafte Landschaften. Andauernd ging es durch Flüsse oder Bäche.
 
Jeffrey ist nun stolzer Besitzer meines Taupunkt-Pullis. Es ist jeden Tag zwischen 35 - 40 Grad Celsius heiß (man gewöhnt sich dran), manchmal jedoch gehen die Siawis in die Berge um spezielle Bäume zu suchen und zu fällen, do0rt wird er den Pulli brauchen.
 
Saisu bei einer "Straßenpredigt". Die Gemeinde sort unternimmt alles um die eigenen Leute zu erreichen.
 
Am Sonntag in der Gemeinde 
 
nachdem ein Local gepredigt hatte, richtete Jason noch ein Wort an die Gemeinde
 
Mit Noah haben wir am meisten gemacht
 
abends waren wir dann manchmal bei ihm und seiner Familie und haben Gemeinschaft gehabt und Gitarre gespielt. Die Gitarre war zwar überhaupt nicht stimmbar, aber das war egal ... wir haben trotzdem gespielt.
 
Schädel von einem kleinen Krokodil
 
Kasuar Fell, über diese Tiere kursieren üble Geschichten sodass wir froh waren nie einem wirklich über den Weg gelaufen sind
 
Der Fluss ist auch die einzige Möglichkeit sich schneller fortzubewegen als zu Fuß, mit dem Kanu.
 
Der Busch hat seine eigene Melodie. Morgens hört man die Vügle singen ... und langsam steigen die Wolken höher bis sie bald komplett verschwinden.
 
Überall zu finden: eine Kokusnusspalme
 
 
 
Unsere Peanutbutter haben wir auch geteilt ... anscheinend mochten sie diese.
 
Hauptnahrungsmittel ist das sogenannte Sack-Sack. Man nehme eine Sagopalme, fälle diese und öffne sie der Länge nach ...
Naja auf jeden Fall ist es harte Arbeit um an das Sagomehl zu kommen, welches dann mit heißem Wasser gemischt wird und ein schleimiges Etwas ergibt. Am ersten Tag war es ungewöhnlich jemehr wir es aber aßen desto mehr mochten wir es.
 
Moonbettle
 
 
Irgendwann war die Zeit leider vorbei und wir flogen nach guten Tagen im Busch zurück in die Highlands. Als Abschied kam nochmal das ganze Dorf.
 
Während der Zeit in Siawi habe ich ein kleines Opossum-Faultier-Gemisch-Tier aufgezogen 
 
welches dann auch gleich als Co-Pilot gedient hat
 
 
 Busch Busch Busch. Man kann es in Worten nicht bescheiben